25. Februar 2025

Grüner Anger

Grüner Anger

Der Entwurf schafft ein lebendiges Wohnquartier, das Familien und Gemeinschaft in einer naturnahen Umgebung zusammenführt. Durch die Setzung längsorientierter Gebäuderiegel wird die bestehende nordseitige Wohnbebauung typologisch aufgegriffen und in ein harmonisches städtebauliches System überführt. Ein Rücksprung der Baukörper öffnet das Quartier nach Norden und führt in das Gebiet hinein. Im Osten entstehen geschlossene Gebäuderiegel, welche einerseits die städtebauliche Struktur ordnen und zugleich den Lärmschutz gegenüber der Bahntrasse und dem angrenzenden Wohngebiet übernehmen.

Aus der städtebaulichen Setzung bilden sich nach Westen hin geschützte Höfe, die durch kleinere Gebäudeelemente weiter zoniert werden. Diese Höfe sowie die Platzräume entlang der neuen Nord-Süd-Erschließung fördern das nachbarschaftliche Miteinander und schaffen Aufenthaltsbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität. Zwischen den östlichen Riegeln entstehen zusätzliche Plätze, die Raum für Aktivitäten und gemeinschaftliche Nutzung bieten. Ein Hochpunkt am Eingang akzentuiert das „Tor“ zum Quartier und stärkt die Orientierung.

Durch eine bewusst gesetzte Baumreihe sowie den geschlossenen Ost-Riegel wird die Lärmbelastung im neuen Wohngebiet insgesamt reduziert. Gleichzeitig werden großzügige Grünräume geschaffen, welche die Natur in das Quartier hineinziehen und ein angenehmes Mikroklima fördern.

Die Wohngebäude werden nach den Grundsätzen einer ganzheitlichen, nachhaltigen Architektur entwickelt. Ressourcenschonende Bauteile, natürliche und wiederverwendbare Materialien sowie ökologisch unbedenkliche Baustoffe verbessern die Ökobilanz und schaffen langfristig die Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Rückbau. Ziel ist die Realisierung klimafreundlicher Wohngebäude mit angestrebter DGNB-Zertifizierung sowie dem energetischen Standard „Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude (KFN WG)“ in Verbindung mit QNG.

Auf den Dachflächen installierte Photovoltaikmodule erzeugen Strom, der über zentrale Batteriesysteme für die Gebäudetechnik genutzt wird. Dazu gehören Lüftungsanlagen, Wärmepumpen, Beleuchtung, Trinkwassererwärmung sowie Ladepunkte für E-Bikes und E-Autos. Die Wärmeversorgung erfolgt über effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpen, während der Warmwasserbedarf dezentral über elektrisch betriebene Speichergeräte gedeckt wird. Die Gebäude können damit als „CO₂-frei im Betrieb“ eingestuft werden, sofern ergänzend CO₂-freier Reststrom bezogen wird.

Straßen, Wege und Freiflächen werden mit einem hohen Versickerungsanteil ausgeführt, um die natürliche Bodenfunktion zu stärken. Gleichzeitig werden große Bereiche entsiegelt und begrünt. Diese Grünflächen schaffen Lebensräume für Insekten und verbessern das Mikroklima des gesamten Quartiers.

BGF: ca. 30.000m²
Bauherrenvertreter: Brimmo GmbH, Braunschweig
Architekten: ft+ architekten, Braunschweig
Nachhaltigkeit: KFW KFN 40 EE
Leistungen: Machbarkeitsstudie, Städtebauliches Planungskonzept, LPH 1 - 4 nach HOAI
Projektarchitekten: Tedi Lamani, Robert Schröder, Philip Becker
Mitarbeit: Caroline Fischer, Till Watzlawik; Aram Norouzi

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